Beitrag von Osthessen-Zeitung vom 09.03.2025

Bad Hersfeld (pf) – Das war deutlich: Der TV Hersfeld hat einen weiteren Schritt in Richtung Meistertitel in der Frauen-Oberliga Nord gemacht und gewann das Osthessen-Derby der Handballerinnen am Samstag deutlich. Gegen die HSG Großenlüder/Hainzell feierte der Spitzenreiter einen 40:29 (20:17)-Heimsieg.

Im Stile eines Spitzenteams riss der TV Hersfeld das Match Mitte der ersten Halbzeit an sich, nachdem Großenlüder/Hainzell den Ligaprimus anfangs kalt erwischt hatte: Die HSG lag mit 4:1 (6.) und 10:7 (13.) vorne, spielte effektiv und nach Plan. „Ich denke schon, dass Hersfeld etwas erschrocken war, wie wir reingekommen sind. Wir haben sehr gut verteidigt und das schnelle Spiel nach vorne umgesetzt“, lobte Gäste-Trainerin Anne Deckenbach, während es Sabine Teichmann auf Seiten des TVH so erklärte: „Die ersten Minuten haben wir uns sehr schwergetan, wir hatten letzte Woche spielfrei, haben auch nicht trainiert und mussten uns erstmal wieder orientieren“.

Mit dem 13:13 nach knapp 20 Minuten war Hersfeld dann aber wieder im Rhythmus und erarbeitete sich schon bis zur Halbzeitpause eine Drei-Tore-Führung, die HSG hingegen ging fortan gar nicht mehr in Führung.

„In der zweiten Halbzeit hat es dann leider auf allen Positionen gefehlt, haderte Deckenbach mit einem Fast-Kollektivversagen. Nur Nele Reinhardt im Tor war herauszuheben, die eine oder andere Spielerin im Feld kämpfte zwar noch, aber es fehlte sowohl im Abschluss als auch in der Abwehrarbeit. „Hersfeld war dann auch sehr effektiv, und natürlich ist es im Moment etwas fernab der Realität, sich hier etwas auszurechnen“, so Deckenbach. Doch mit der Leistung, die die Lüderer Spielerinnen anfangs zeigten, nur über 60 Minuten, wäre es sicher eng geworden. „Aber so bringst du so einen Gegner natürlich nicht in die Bredouille“.

Teichmann wiederum sprach nach dem Sieg vom nächsten Meilenstein auf dem Weg zur Meisterschaft, die der TV Hersfeld langsam aber sicher auch ins Auge fassen kann. „Wenn das Kind mal in den Brunnen fällt und wir das erste Spiel verlieren sollten, wäre das kein Beinbruch, weil wir ja schon ein bisschen Luft haben“, blickte die Trainerin auf die Tabelle, und war stolz über den Derbysieg: „Letztendlich war das hochverdient für uns, durch eine kämpferisch Mannschaftsleistung und schnelles Spiel nach vorne“. Ein Erfolgsrezept sei die 5-1-Abwehr mit Hannah Söllner vor der Kette gewesen, die viele Bälle der Großenlüderer Schützinnen früh abfangen konnte. Später am Abend konnte der TVH dann entspannt verfolgen, was die direkten Verfolger Zwehren/Kassel und Reichensachsen im direkten Duell machten: Zwehren/Kassel gewann deutlich mit 44:31.

TV Hersfeld: Manteufel, Teichmann (4), Söllner (1), Berg (2), Tewes, Holzapfel (4), Petermann (2), Hugo (2), Herrmann (1), Braun (7), Suppes (4), Dorst (13/6), Eimer.

Großenlüder/H.: H. Möller, Schultheis (9/3), Jordan, Klitsch (4), L. Möller, Wertmüller (2), Reith (4), Kaub (1), Schwarz, Schmitt (5), Reinhardt, Bruhn (4).

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