Beitrag von Osthessen Zeitung vom 05.02.2024
Osthessen (pf) – Tore satt gab es am Sonntagabend beim Derby in der Frauenhandball-Landesliga: Der TV Hersfeld wurde dabei seiner Favoritenrolle gerecht und nahm einen 47:30 (23:16)-Sieg mit aus Fulda. Schlusslicht FT zeigte sich kämpferisch, konnte personelle Lücken aber nicht kompensieren. Zwei Punkte gab es auch für die Mädels der HSG Großenlüder/Hainzell.
FT Fulda – TV Hersfeld 30:47 (16:23)
Bis auf die letzten zehn Minuten, in denen FT dann die Körner ausgegangen sind und Hersfeld davonzog, schlug sich der Underdog gut. FT-Trainer Oliver Brähler gab an, „dass wir in der zweiten Halbzeit eine Viertelstunde auf Augenhöhe waren. Dann steht es minus zehn – immer noch alles in Ordnung gegen den Tabellenführer. Aber dann haben wir ihnen leider die Bälle zu oft in die Hände gespielt“. So wurden es am Ende 17 Tore Differenz, was auch TVH-Trainerin Sabine Teichmann ihrer Tochter zu verdanken hatte: 21 Buden machte Luisa Teichmann alleine, davon sechs Siebenmeter. Ihre Mutter aber gab an: „Es ist ein Mannschaftssport. Es waren heute schon extrem viele Tore, das war hervorragend, sie hat das toll umgesetzt – aber wie viele es am Ende sind, da möchte ich gar nicht so viel drauf geben“.
Die Quote stellte auch die tolle Marke von elf Toren von Fuldaer Bester, Hannah Masche, in den Schatten, der Trainer Brähler ebenfalls ein herausragendes Spiel bescheinigte. Anfangs war Fulda sogar mal mit 3:2 (3.) in Führung, danach ging es aber fast nur noch in eine Richtung. Die Vorzeichen bei FT hätten von Anfang an besser sein können, gab der Trainer an. Mittwoch vor dem Training ging man noch von Bestbesetzung aus, „dann ging es leider bei drei, die angeschlagen waren, doch nicht. Zwei Kranke kamen dazu. Vier der fünf Ausfälle sind Stammspielerinnen, das war dann schon ein Schlag ins Kontor“, so Brähler.
So sei die Voraussetzung fast nur noch Schadensbegrenzung gewesen. „Wir haben versucht, als Mannschaft zusammenzustehen und zu kämpfen. Das kann ich den Mädels nicht absprechen“, lobte Brähler. Das Duell David gegen Goliath war dann doch zu eindeutig, wenngleich auch Hersfelds Trainerin Teichmann haderte, „dass wir anfängliche Schwierigkeiten hatten und einiges ausgelassen haben. Wir waren nicht konsequent genug in der Abwehr, das hat sich lange durchgezogen. Aber in der letzten Viertelstunde haben wir dann richtig aufgedreht“. FT versuchte, Luisa Teichmann nach ihren zwölf Toren in der ersten Hälfte mannzudecken, dennoch gelangen der Spielerin des Spiels noch neun weitere in Halbzeit zwei. „Egal, gegen wen sie im Eins-gegen-eins gestanden hat, sie hat es durchgezogen und gewonnen“, staunte auch Brähler nicht schlecht, der die eine oder andere Spielerin aus der zweiten Mannschaft nach oben befördert hatte, um rotieren zu können.
Fulda: Steinmetz, Liebig (2), Duesmann (2), Rieß, Lebenstedt (6/1), Katz, Masche (11/2), Wiegard (4), Schmidt (2), Plunien, Beganovic (1), Linke, Fleiter (2).
Hersfeld: Manteufel (2), Spill (1/1), Teichmann (21/6), Söllner (8), Berg, T. Raguse, Wrabletz (4), Höhmann, Thiessen (1), Herrmann (4), Braun (3), Suppes (3).
SV Fritzlar II – HSG Großenlüder/Hainzell 21:31 (8:13)
Die HSG kann sich weiter freischwimmen und feierte den zweiten Sieg in Serie – nach dem knappen Erfolg gegen Wesertal folgte nun eine deutliche Nummer bei Germania Fritzlar II. Das Team aus dem Lüdertal ließ gar nichts anbrennen und schraubte das Ergebnis schon nach einer guten Viertelstunde auf 10:3 hoch. Danach folgte eine etwas schwächere Phase, durch den Puffer hatte die HSG dennoch eine komfortable Pausenführung zu verbuchen und zog das Tempo in Hälfte zwei wieder an: Der zweite Durchgang startete mit einem 9:2-Lauf der Gäste, die damit schon alles klar gemacht hatten und das Duell routiniert zu Ende spielten. Mit dem Sieg ist die HSG wieder auf Tuchfühlung mit den Top Fünf.
Großenlüder/Hainzell: Hartung, Schultheis, Lehmann (8), Klitsch (8), Wertmüller, Reith (3), L. Hölzinger, Schmitt (4), Reinhardt, Gering (4), Bruhn (4), K. Hölzinger.