Bericht von Osthessen-Zeitung vom 20.06.2024

Osthessen (jk) – Auch an diesem Wochenende geht es für die Handballer aus Osthessen zurück auf die Platte, der zweite Spieltag steht an: Für die Männer der HSG Großenlüder/Hainzell steigt an diesem Wochenende das erste Heimspiel der Saison. Am Sonntag (17 Uhr) macht sich in der Oberliga Nord der TSV Ost-Mosheim auf den Weg nach Großenlüder, um die Osthessen herauszufordern. Zwei Stunden früher geht es für die Frauen der TV Hersfeld nach Guxhagen, zum TSV Wollrode. Mit einem Sieg könnten die TVH-Frauen ihren Auftakt mit vier Zählern perfekt gestalten.

Oberliga Nord

Zum Auftakt in Baunatal musste sich die HSG nach den regulären 60 Minuten geschlagen geben. Nach Abpfiff merkten die Gäste allerdings, dass bei den Hausherren ein Spieler eingesetzt wurde, der keine Spielberechtigung haben soll. Online war Mitte dieser Woche nun die Partie als Wertung zugunsten von Großenlüder/Hainzell eingetragen – Baunatal legte gegen dieses Urteil aber nochmal Einspruch ein, somit stehe es derzeit noch aus, ob die Osthessen den Sieg am Grünen Tisch bekommen oder nicht. Von den Umständen möchte HSG-Trainer Adrian Schild allerdings wenig wissen und sich vor der nächsten Aufgabe nicht ablenken lassen. „Das Thema ist noch nicht final. Ich schaue lieber auf uns“, erklärt Schild. Mit dem Auftakt war der Coach sportlich nicht wirklich zufrieden. Aufgrund einer engen Personallage sei Schild gezwungen, einige A-Jugendspieler einzusetzen, die er eher langsam an die erste Mannschaft ranführen möchte. So standen mit Lukas Dimmerling und Simon Münker lediglich zwei erfahrene und gestandene Spieler auf der Platte. Der Rest teilen sich A-Jugendliche sowie Spieler aus der Reservemannschaft, die Schild in dieser Saison erstmals in die erste Mannschaft hochgezogen hatte.

Der Coach weiß, dass diese Aufgabe alles andere als dankbar für seine Mannschaft ist. „Ich hoffe, dass die Nervosität geringer ist und wir durch das Heimspiel einen Vorteil haben“, sagt er zu Sonntag, wenn um 17 Uhr der TSV Ost-Mosheim zu Besuch ist der zum Auftakt Lohfelden/Vollmarshausen besiegt hatte. Die personelle Situation sei allerdings nicht der einzige Grund für die eher durchwachsene Leistung gegen Baunatal gewesen. „Die letzte Saison steht bei den Jungs noch in den Köpfen. Wir müssen den Bann jetzt brechen“, betont Schild. In der Vorbereitung habe es die HSG bereits gezeigt, dass sie frei aufspielen könne. Nun gilt es, diese Leistung auch in den Ligaspielen abzurufen. „Wir müssen einen Schalter umlegen, auch mental“, so der Coach. Trotz allem möchte Schild seiner Mannschaft den Druck nehmen. „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. Dennoch versuchen wir uns keinen Druck machen, gerade durch die vielen jungen Spieler“, hebt der Trainer hervor. Zum Sonntag erwartet Schild auf viel Unterstützung der Zuschauer und Fans. „Das würde den Jungs sicherlich helfen“.

Auch der Hünfelder SV ist im Einsatz: Schon am Samstag (18 Uhr) reist der HSV zur HSG Fuldatal/Wolfsanger, und nach der Auftaktpleite gegen Körle/Guxhagen wartet damit direkt der nächste ganz harte Brocken auf die Haunestädter. Der TV Hersfeld wiederum startet erst in die Saison: Am Sonntag um 17 Uhr empfängt der Aufsteiger, der eine Woche länger Vorbereitung hatte, den Eschweger TSV, der vergangene Woche gegen Fuldatal verloren hatte. Auch die Geistalhalle dürfte voll werden nach dem Wiederaufstieg der Hersfelder.

Frauen-Oberliga Nord

Der Auftakt verlief für die Handballerinnen des TV Hersfeld souverän. Am Ende stand vor heimischer Kulisse ein 38:26-Sieg gegen Körle/Guxhagen auf der Anzeigetafel. Am Sonntag (15 Uhr) erwartet TVH-Trainerin Sabine Teichmann allerdings eine ganz andere Begegnung im ersten Auswärtsspiel der Saison: „Wollrode ist für uns immer ein unangenehmer Gegner“, erklärt Teichmann. Aufgrund einiger Neuzugänge sei Wollrode eine „Wundertüte“. Teichmann fällt es daher, schwer die Gastgeberinnen einzuschätzen. „Die Mannschaft hat sich verjüngt und ist nun komplett anders. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, ist sie sich sicher. Mit dem jüngsten Ergebnis im Rücken können die Hersfelderinnen allerdings mit breiter Brust und Selbstvertrauen auftreten. Auch die Trainerin hatte nach dem Spiel viele lobende Worte übrig. „Die Mädels waren von Anfang an sehr konzentriert und haben das umgesetzt, was wir geübt haben“, sagt sie. Trotz viel Lob an die Mannschaft ärgerte sich die Trainerin aber auch über die hohe Anzahl an Gegentoren. „Wir haben viele Spielerinnen eingesetzt, die zuletzt weniger gespielt und trainiert haben. 20 Gegentreffer hätten auch gereicht“. Am Sonntag möchte Teichmann sich daher auf die eigenen Stärken konzentrieren und vermehrt im defensiven Bereich arbeiten. Die Offensive des TVH ist flexibel, was besonders gegen Wollrode ein großer Vorteil sein kann. „Entweder gehen wir mit einem 5-1, 4-2 oder offensiven Flügeln in das Spiel. Die Mädels können sehr viele Formationen spielen“.

Die Frauen der HSG Großenlüder/Hainzell wiederum haben nach ihrem Auftaktsieg gegen Wollrode dieses Wochenende frei.

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